Dankbarkeit heilt unsere Wunden

Das erste Buch, das ich vor fast 20 Jahren aus Interesse an der Naturheilkunde gelesen habe - in Richtung "Depression ohne Schulmedizin heilen" - hat mich schwer beeindruckt. Neben Bewegung und Ernährung wurde Meditation und Beten aufgeführt, weil es die Gehirnströme verändert, und die Dankbarkeitspraxis. Mittlerweile ist letzteres fast schon wieder old school und keiner möchte mehr hören "übe dich in Dankbarkeit" weil es teilweile so inflationär verwendet wird, ähnlich wie Vergebungsarbeit, Schattenintegration etc. Dennoch: Alles total wichtige Themen :-)

So möchte ich dich heute inspirieren - ich habe monatelang immer wieder meine dankbaren Momente notiert, sie mir bewusst gemacht und mich richtig hinein gefühlt. Das verändert immer noch so stark mein Leben, meine Sicht auf das Leben.

Also... das mit der Dankbarkeit: Es geht nicht um den Kick oder das Riesenereignis. Es geht um scheinbar Banales. Um die kleinen Dinge. Um das Natürliche. Das kann so simpel sein wie die Dankbarkeit über deinen Herzschlag, weil du dadurch pulsierst und am Leben bist. Und dass deine Augen dir jetzt gerade helfen, diesen Text zu lesen.

Ja also du merkst, sobald wir unsere inneren Augen und Antennen ausfahren, gibt es wirklich unendliche Möglichkeiten, wofür wir dankbar sein können. Und wenn du da mal ganz hineingehst in dieses Gefühl, dich umspülen lässt von der Fülle und vm Nichts - spürst du dann auch, wie weit und groß es in dir wird? Oder wie wird es in dir? - finde ich spannend zu erfahren!

Hier mag ich also noch ein paar Momente - 13 an der Zahl - mit dir teilen. Vielleicht dockst du irgendwo an und findest für dich deinen Weg, wie du mit der Fülle des Lebens und dir selbst verbunden bist. In der Übung habe ich nicht nur aufgeschreiben wofür ich dankbar bin, sondern auch warum, und was es mit mir macht, wie es sich anfühlt.

13 Tage Dankbarkeit

1. Ich bin dankbar für die vielfältige Musik die ich gerade aus allen Richtungen entdecke, coz the Rhythm of Life is a powerful beat - und ich steppe mittendrin.
   
   
2. Heute dankbar für einen Slow-Motion Tag mit viel Flow und Nichtstun nach einer vollen und ereignisreichen Woche, weil ich spüre, dass ich als rhythmisches Wesen diese Abwechslung brauche.
   
   
3. Ich bin dankbar für meinen Widerstand. Er weist mir den Weg in meine Weite, mein wahres Wesen, in meine Hingabe. Ich bin dankbar für alles was ich nicht habe. Im Vertrauen, dass ich nicht weiss, was ich haben "muss" und was nicht.
   
   
4. Danke an meinem wunderbaren Frauenkreis, mit denen ich heute im Kreis saß, wir haben getanzt und uns gespürt - so gestalte ich den Raum, den ich halte, so spüre ich im Spiegel unserer Seelen meine Wirkungskraft.
   
   
5. Ich genieße gerade die Abendluft nach diesem heißen Tag und wie die kühlen Wassertropfen aus der Dusche mich erfrischen. So kann ich warm und kalt und alle Nuancen dazwischen spüren und genießen.
   
   
6. Ich bin dankbar, dass mich die momentane Erschütterung durchrüttelt. Und auch wenn es mir Angst macht weiß ich, dass mein Weg leuchtend ist.
   
   
7. Ich bin dankbar für die Pinguine. Mit meinem Sohn hab ich heut Mittag ganz ausführlich Pinguin gespielt und das sind einfach tolle Wesen. Ich staune über die wunderbare Schöpfung.
   
   
8. Ich bin dankbar für den Sperrmüll und alle Menschen, die sich um den Müll kümmern, den wir grade rausgestellt haben: das brauch ich alles nimmermehr.
   
   
9. Oohhh, heute bin ich so froh und dankbar für meinen weichen und anschmiegsamen Körper weil er mir immer und überall ein Zuhause schenkt. Ja, unsere wundervollen natürlich-ekstatischen Körper...!
   
   
10. Heute hörte ich im Radio 90er Musik, die Musik meiner „Jugend“. Da kamen so einige Erinnerungen hoch. Ich weinte laut vor Dankbarkeit darüber, dass es mir so viel glücklicher geht als damals.
    
    
11. Ich bin dankbar für die Landschaft der schwäbischen Alb, durch die ich heute gefahren bin. Sie nährt die Sehnsucht nach rauer Lebendigkeit und lustvoller Saftigkeit in mir.
    
    
12. Ich bin dankbar. Für meine 2 Söhne. Der eine tot geboren und mein ewiges Sternenkind. So weiß ich immer wieder wie Unsichtbares so laut und leise zugleich wirken kann, und wie wir mit der Unendlichkeit verbunden sind. Der andere quicklebendig, ein Kraftpaket voller Liebe in meinem Leben, mit allen Höhen und Tiefen.
    
    
13. Ich bin so dankbar, dass ich die Illusion von Sicherheit durchblicke und ich wenn das so unendlich schmerzhaft ist diese Unsicherheit, so ist sie auch unendlich schön in ihrer fluidität. Denn die Liebe ist ein Kind der Freiheit.

So und Jetzt?!

Und dann am Ende: DANKE, DANKE, DANKE - Danke Dir! Lass alle diese Geschichten los, und sage einfach so Danke, für alles was du hast und bist, und für alles was du nicht hast und nicht bist.

~ DANKE fürs Lesen und Mitschwingen ~ deine Katrin